USA 2009 Herbst (Durch 11 Staaten von NY nach LV)

Von New York nach Las Vegas (Oktober 2009)


New York

Nach Ankunft in New York holten wir in Middletown/New Jersey unser Motorhome ab. Vis à vis von Downtown Manhattan Platzbezug im Liberty Harbor Marina & RV Park, dem einzigen Campingplatz mitten in der Stadt von New York. Direkter Fährenanschluss nach Manhattan und Liberty Island oder Freiheitsstatue.

Ground Zero: Die Ausmasse des „9/11“. Am 9. September 2001, des grössten Terroranschlages der Menschheit mit über 3’000 Todesopfern sind eindrücklich in ihren Ausmassen sichtbar. Langsam wächst hier der neue Park. Entsprechend stärker sind die Sicherheitsvorkehrungen in der ganzen Stadt, wesentlich stärker jedenfalls als noch vor 15 oder 25 Jahren. Das 381 Meter hohe Empire State Building (110 Stockwerke), im Jahr 1935 erbaut, war jahrelang das höchste Gebäude der Welt.


Von dessen Aussichtsplattform atemberaubendes Panorama auf die Halbinsel von Manhattan und die umliegenden vier Stadtteile.


Times Square, das Herz von New York. Das Flatiron Building (85 m, an der 23. Street), auch Fuller Building genannt, wurde anfangs 20. Jahrhundert gebaut. Es galt zu seiner Zeit als höchstes Gebäude der Welt, ein damals echter Wolkenkratzer. Heute ist das Flatiron das älteste Hochhaus der ganzen Stadt.

Washington D.C.

Die weltbekannten Gebäude Capitol, Washington Monument und das Weisse Haus, Sitz des US-Präsidenten. Washington D.C. liegt 230 Meilen südwestlich von New York und ist eine flächenmässig riesige, aber sehr ruhige Stadt. Kein Vergleich zum pulsierenden Leben von New York…

Nashville

Es geht weiter westwärts, nach Tennessee. 650 Meilen Interstate Highway führen nach Nashville, der Welthauptstadt der Countrymusik. Hier befindet sich auch die Country Music Hall of Fame. Entlang des Broadway steht hier eine Musikbar dicht ander anderen, und aus jeder Ausgangstüre ertönt Live-Countrymusik von Künstlern, die sich eine glorreiche Zukunft erhoffen und dort musikalisch ihr Bestes geben, um vielleicht mal von einem Agenten entdeckt und gefördert zu werden. Countrygrössen wie Willie Nelson, Waylon Jennings oder Bobby Bare sind hier aufgewachsen.

Memphis

Wir bleiben im Staat Tennessee und machen  200 Meilen weiter westlich in Memphis Halt. Memphis ist gleich Elvis. Elvis Presley, der Mann, der den Rock’n Roll erfunden hat und von 1935 bis 1977 gelebt hat. Jeder Mensch, der auch nur ein wenig von Musik versteht, kennt Elvis und seine Geschichte. Sein Heim „Graceland“ mitten in Memphis ist heute ein grosses Museum. Er selber und seine Familie fanden im Garten von Graceland ihre letzte Ruhe. In der ganzen Stadt gibt es kaum irgendwo eine Mauer, welche nicht mit Widmungen von Fans und Pilgern überfüllt sind.

Go West

In grossen Schritten geht’s weiter in Richtung Rocky Mountains.

Kurz vor Albuquerque verlassen wir nach 1800 Meilen erstmals den Interstate 40 und machen einen Abstecher nach Santa Fe (New Mexico), eine bedeutende Eisenbahnstadt mit vorwiegend Bevölkerung des Navajo Indianerstammes. Die Natur wird weiter, die im Osten wesentlich engeren Strassenverbindungen lichten sich. Dafür wird die herbstliche Natur farbiger und vielfältiger. Aus der Fläche werden langsam Hügel und Berge. Überall sind plötzlich Pferde und Rinderherden zu sehen. Wir besuchen den Petrified Forest, einen versteinerten Wald mit Holzstämmen im Alter von über 200 Millionen Jahren. Dieser 380 Quadratkilometer grosse Park ist ein beliebter Touristentreffpunkt. Entstanden ist er durch Sedimentablagerungen. Was früher Holz war, ist heute in der Tat Stein.

Monument Valley

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Nach langer aber abwechslungsreicher Anfahrt über Kayenta Hills nordwärts eröffnen uns die vertikalen Sandsteinwände des Monument Valleys einmalige Impressionen.

Goosenecks

Nur gerade eine halbe Autostunde nördlich des Monument Valleys erleben wir zwei wunderschöne Nächte am Abgrund der Goosenecks. Diese 100 Meter tiefen Gräben hat der San Juan River in Millionen Jahren in die Hochebene geschürft. Sehr eindrückliche Szene! Und: Die wenigsten Touristen finden hier hin. Entsprechend ruhig ist es da. Wir fühlen uns wie im Himmel.

Mexican Hat

Dieser markante Fels steht gerade mal 10 Minuten südlich am Rückweg Richtung Kayenta, 500 Meter östlich der Route 191. Bereits zum 5. Mal konnte ich da neben meinem Namen ein neues Datum reinkritzeln. Es gibt übrigens auch eine „unmögliche“ Kletterroute auf diese 15 Meter grosse Platte hinauf. Schwierigkeitsgrad unbekannt, aber ich schätze ihn auf 9+. Jedenfalls unheimlich friedliche, ruhige Gegend am Ufer des San Juan River.

In die Höhe des Bryce Canyon

300 wunderschöne Meilen von Kayenta via Page bis zum Bryce Canyon.


Hier auf 2’700 Meter über Meer ist’s empfindlich kühl. Aber die riesigen Salz-Sandsteinsäulen sind einzigartig und ziehen täglich mehrere Tausend Touristen an. Der Bryce Canyon ist aber derart riesig, dass sich die Menschenmenge recht gut verteilt. Ende Saison sowieso.

Havasupai

Auf dem Weg zurück nach Page und weiter nach Grand Canyon Village, eindrückliche Herbstnatur und Felsformationen und ein kurzer Blick in den Grand Canyon.

Aber hier hat’s so viele Touristen, dass wir uns bald südwärts nach Williams begeben. Hier ein Abstecher auf die Route 66, die uns nach Peach Springs führt. Hier rechts ab und 60 Meilen nördlich über eine verlassene Betonstrasse. Dann kommt man im Nirgendwo an, wo’s schlicht nichts gibt. Gar nichts. Genügend Treibstoff im Tank und Proviant sind hier dringend zu empfehlen. Auf Hilltop angekommen, wartet eine dreistündige Wanderung in einen tiefen Seitengraben des Grand Canyon nach Havasupai. Hier wohnen seit jeher die Hualapai Indianer. Keine Strasse führt hier hin. Mit Maultieren wird hier alles (auch wanderfaule Touristen) ins Tal geführt. Havasupai, bis 2008 ein wahres Paradies, wurde dann von einem schlimmen Unwetter heimgesucht. Die bis zu 50 Meter hohen natürlichen Wasserfälle wurden zerstört, deren Auslauf befindet sich heute rund nur noch halb so hoch wie vorher. Auch nimmt der Dreck durch herumliegende Abfälle zu.

Death Valley

Der heisseste Fleck der Erde, wo schon bis zu 56 Grad Hitze gemessen wurden, liegt 100 Meilen westlich von Las Vegas. Über die Präriestrasse von Searchlight und Nipton fahren wir von Süden her via Baker und Shoeshone ins Death Valley. Yvonne lässt es sich nicht nehmen, für einmal das Gefühl eines Ultraläufers des www.badwater.com, des verrücktesten und längsten Laufes der Welt durch diesen Glutofen zu erleben, hier von Stovepipe Wells auf den Towne Pass hinauf rennend. Die Temperaturen sind Mitte Oktober allerdings bei extrem „kühlen“ 35 Grad. Perfekt für die Harleyrider. Zabriskie Point mit seinen senffarbigen Sanddünen, gleich oberhalb von Furnace Creek.

Las Vegas

Fast ein Kulturschock nach Tagen der Einsamkeit und Ruhe: Las Vegas. Keine Stadt in dem Sinne, sondern eher eine Märchenstadt. Es gibt nichts, was es in Las Vegas nicht gibt. Diese ultraschnell wachsende Millionenmetropole mitten in der Wüste Nevadas ist es aber wert, mal gesehen zu werden. Elvis Presley hat hier übrigens tiefe Spuren hinterlassen. Seine sprichwörtliche Präsenz ist hier noch deutlich zu spüren…

Auf dieser dreiwöchigen Tour fuhren wir 4’479 Meilen. Unser Roadbear-Motorhome schluckte umgerechnet 27 Liter auf 100 Kilometer.

Dies ist nur eine Ultrakurzversion. Ich könnte Bücher schreiben über die USA. Nach 23 Reisen durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das aber auch seine sozialen Schattenseiten hat, ist mein Hunger nach dem Weiten Westen immer noch nicht gestillt. In Planung sind weitere Trips: Alaska, Mexico, Kanada, Grönland und die nördlichen Staaten entlang der Kanadischen Grenze sind noch unerforscht und wollen auch noch entdeckt werden…

See you in the USA!

Bruno Petroni
3800 Matten
b.petroni@gmx.ch

Tel. +41 796569941

 

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