USA 2011 Winter (AZ)

Der Süden von Arizona – touristisch kaum erschlossener Wilder Westen


Reisezeit: 1 Woche (Februar 2011)

Wenige Meilen östlich von Phoenix: Brennen Basler, Ranger des Usery Mountain Regional Parks in Arizona, weiht seine Besucher in die Geheimnisse der Kaktuswelt ein. Und Outdoor-Anbieter John Colby führt seine Gäste über die seichten Gewässer des Verde Rivers.

Superstition Mountain Museum: Diese Kulisse diente Leinwandhelden wie John Wayne und Steve Mc Queen einst als Filmset. Das gleichenorts befindliche Museum hortet heute noch Waffensammlungen von der Revolutionszeit 1776 bis hin zum Zweiten Weltkrieg. Kein Ort der ganzen USA bietet mehr an Sagen und Geschichten über verstecktes Gold und Kriege zwischen den Indianern und den weissen Siedlern.

Die Elvis Presley Chapel, Drehort des Films „Charro“ von und mit Elvis Presley.

Jay Zingler: Der bärtige Goldminenführer mit der kratzigen Stimme lehrt fünf Meter unter dem Boden manchen Besucher das Fürchten.

100’000 Dollar an der Wand: Im Tortilla Flat Saloon hängen tatsächlich, 100’000 Dollarscheine. Ein Besuch lohnt sich schon nur aus kulinarischen Gründen.

Der Canyon Lake gilt als Grand Canyon von Südarizona. Sicher nicht ganz so spektakulär, aber wer abseits des Rummels seine Ruhe sucht, findet sie hier zwischen schroffen Felswänden.

Rentner-Ehepaar aus dem Norden, das mit seinen zwei Yorkshire-Hunden auf dem Goldwing Motorrad im Süden den Winter verbringt.

Abendliche Stimmung in den Superstition Mountains: Der Saguaro Kaktus wächst bis zum 70. Lebensjahr vertikal empor. Erst danach wachsen ihm die seitlichen Arme. Das populäre Gewächs kann bis zu 20 Meter hoch und 300 Jahre alt werden.

Das Hilton Phoenix East Hotel im Osten von Phoenix: Zahlbare Luxus-Absteige.

Biosphere 2: Im 200 Millionen Dollar-Experiment der Universität Arizona durchläuft der Besucher in der 200 Meter langen Glashalle fast alle Klimazonen der Welt, angefangen beim tropischen Regenwald, und endend im trockenen Wüstensand.

Nur die Polargegenden fehlen. Dafür verfügt die Einrichtung über einen künstlichen Ozean mit einem Wasservolumen von drei Millionen Litern und einer Wellenmaschine. Beim schliesslichen Verlassen der zwei Ausgleichsgänge – Lungen genannt – wird dem Besucher bewusst, um welche Energien hier am Werk sind. So wird ein 1500 Tonnen-Dach der Druck-Ausgleichshalle vom Überdruck einfach so in die Höhe gehoben. Dr. Val Kelly erklärt ihren Besuchern beim Gang durch den Klimapark alles Wissenswerte. B2 konsumiert übrigens fast drei Millionen Kilowattstunden. Ursprünglich wurde hier die dereinstige Ansiedelung des Mars durch den Menschen simuliert und geplant. Von diesem Vorhaben sind die Arizoner Uni-Verantwortlichen mittlerweile aber nicht zuletzt aus finanziellen Gründen abgekommen.

Kakteen-Sezierung: Entgegen vielerorts gehörter Behauptungen, ein verdurstender Cowboy könne einfach den Saft aus einem Kaktus pressen, sieht die Tatsache etwas anders aus: Ein Kaktus speichert zwar locker zehn Tonnen Wasser (das sind 10’000 Liter!), aber von Ausdrücken ist wohl nichts. Das Gewächs gibt keinen einzigen Tropfen ab. Da drückt man viel lockerer Flüssigkeit aus einem trockenen Apfel….

Sonnenuntergang in der Sonora-Wüste.


So sieht der Stamm eines Kaktus aus…

Das Sonora-Wüstenmuseum von Tucson: Hier vermitteln die Experten erschöpfend viel Wissenswertes über Wüstentiere und -pflanzen.

In den Old Tucson Studios, einer Original-Wildwestkulisse westlich von Tucson, waren Filmhelden wie John Wayne zuhause. Dutzende von legendären Westernfilmen wurden in diesem Openair-Filmstudio gedreht.

Die Schiessereien und Schlägereien, die hier jeden Tag ausgetragen werden, dienen der Unterhaltung des Publikums und werden natürlich nicht todernst ausgetragen. Und mit Platzpatronen anstatt scharfer Munition.

Die Tropfsteinhöhlen des Kartchner Caverns State Parks.

Besuch beim Weinbauern: Selbst im trockenen Süden von Arizona wird noch Wein angebaut und gehandelt. Die seit 28 Jahren betriebenen Sonoita Vineyards gehören zu den bekanntesten der Gegend. Besitzerin Katee Blauschild: „Der 2010-er war der beste Jahrgang aller Zeiten.“ Degustationen von Weinkennern endeten eher ernüchternd. Gegen wahre Spitzenweine kommt der Arizoner nicht an…

Romantisches Lagerfeuer und Countrymusik aus der Kehle des Ranchers Jack Wheeler zwischen den schmucken Häusern der Apache Spirit Ranch: Da schmecken die Steaks bei Bier und Wein doppelt gut.

Sonnenaufgang in den Hills hinter der Apache Spirit Ranch.

Über 20 Pferde sind auf der Apache Spirit Ranch zuhause. Mit viel Geduld und Liebe betreuen der erfahrene Pferdetrainer Brad Kissinger und seine Leute wilde Mustangs und lehren sie, dass sie keine Angst vor Menschen zu haben brauchen. Für Härtefälle ist die deutsch-amerikanische Pferdeflüsterin Linde Schneider zuständig. Hier zähmt sie einen wilden Mustang und zeigt ihm, dass eine knisternde Plastikblache noch lange kein Grund zur Panik ist.

Auf dieser Ranch werden Pferdefreunde selig!

 

Bekanntschaft mit den kriechenden und krabbelnden Wüstenbewohnern: Reptilien-Experte Brian Gill verteilt grosszügig Tarantel-Spinnen und Bullsnakes an die Besucher – oder an diejenige, die nicht vorher schon das Weite suchen.

Tombstone: Die letzte „echte“ Westernstadt, unweit der mexikanischen Grenze. Hier laufen die Bewohner schon mal mit durchgeladenem Colt in der Stadt herum. Ein „Muss“ für jeden Arizona-Besuch!

Abendlicher Indianertanz: Blackfoot-Indianer Quentin Pipestem tanzt vor einem Wiki-Up den Hoop-Dance. Danach erzählt er den interessierten Gästen der Apache Spirit Ranch mit viel Geduld von der Geschichte seines Volkes.

Jeden frühen Morgen geniesst Rancherin Yvonne Willner mit ihren Hunden Daisy und Paige den Sonnenaufgang bei einem ausgedehnten Spaziergang zum Schieffelin-Denkmal, das nach dem Gründer der Stadt Tombstone erbaut worden ist. Danach gibt’s einen brutal starken Cowboy-Kaffee am Lagerfeuer, gekocht, von Ehemann Jack Wheeler (wir erinnern uns, der Countrysänger!).

Zur Bernerzeitung: www.bernerzeitung.ch
Datei Word: BZ Wildwest-Romantik für starke Nerven
Datei PDF: bpm Arizona 18.3.2011

See you in the USA!

Bruno Petroni
3800 Matten
b.petroni@gmx.ch

Tel. +41 796569941

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